Einfach mal abschalten

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DAHEIM

Um gut leben und wohnen zu können, brauchen wir Energie. Dabei ist es egal ob es um Strom geht, damit Fernseher, Kaffeemaschine oder Handy genutzt werden können, oder um Energie zum Heizen und um Warmwasser produzieren zu können.

Dabei ist eines klar: Je mehr Verbraucher wir besitzen und nutzen, desto teurer ist es, diese zu betreiben. Dabei geht es aber nicht nur um Kosten bei der Erzeugung von Energie, sondern auch um die Verfügbarkeit von Energie. Seit Jahren ist klar, dass nur ein kleiner Teil der Erdbevölkerung so leben kann, wie wir es in Europa tun, andernfalls bräuchten wir mehrere Planeten, von denen wir leben könnten. Bezeichnet wird die Kennzahl dabei als ökologischer Fußabdruck, der sich aus vier verschiedenen Bereichen (Konsum, Wohnen, Mobilität, Ernährung) zusammensetzt.

Wohnen ist also ein zentraler Bereich, wenn es um die Frage effizienter Nutzung von Energie geht. Zugleich ist Wohnen aber auch ein essentieller Bestandteil unseres Lebens, der nicht primär Luxus, sondern Notwendigkeit ist. Dass dabei und vor allem bei jungen Menschen sehr häufig die Kosten eine entscheidende Rolle spielen, ist kein Geheimnis und für jede und jeden, der den Schritt in Richtung eigenem Haushalt getan hat, oder tut, bekannt. Dabei wird vor allem in städtischen Bereichen häufig auf alte, billige Bausubstanz zurückgegriffen, die in Hinblick auf die Energieeffizienz alles andere als vorbildlich ist, sofern sie nicht saniert und thermisch auf den Stand der Zeit gebracht wurde. Und auch das berühmte Einfamilienhaus am Land hat in Hinblick auf seine Fläche, die Planung von Orten und Städten und die Nutzung der Ressourcen durch möglichst viele Menschen seine Schwächen.

Zusammengefasst kann also gesagt werden: Wohnen braucht Energie, die vor allem bei billigem Wohnraum oftmals Preistreiber ist, weil eine effiziente Nutzung gar nicht machbar ist.

UNTERWEGS

Individuell oder gemeinschaftlich? Auto oder Zug? Benzin oder Strom? Straße oder Schiene? Gegensätze, die sich auftun, wenn man sich mit der Frage von Verkehr und Mobilität beschäftigt. Für uns alle spielt Mobilität eine große Rolle, sei es im Beruf, bei der Freizeitgestaltung, oder wenn es um die Abdeckung täglicher Bedürfnisse geht. Wie wir uns dabei fortbewegen ist oftmals aber keine freiwillige Entscheidung, sondern eine, die uns durch Wohnort, Anbindung an öffentliche Infrastruktur und andere Umstände gewissermaßen vorgegeben wird. Dabei macht Mobilität aber auch einen nicht zu unterschätzenden Faktor aus, wenn es um die Frage von Nachhaltigkeit und Energie geht, während sie zugleich eine der größten Belastungen für das eigene Geldbörsel darstellt.

Wir sehen, dass es gerade im Bereich der Mobilität einiges an Handlungsbedarf gibt. Einerseits kann eigenverantwortlich versucht werden, Mobilität so energieeffizient als möglich zu gestalten. Andererseits muss hier auch in der Politik ein Umdenken passieren, damit sich etwas ändert.

Die ordentliche Bundeskonferenz der Jungen Generation in der SPÖ fordert:

  • Die Hausstandsförderung für energieeffiziente Geräte
    • Wenn neue Haushalte gegründet werden, fehlt oftmals das Geld um energieeffiziente Geräte anzuschaffen, weil diese meist teurer sind, als jene, die mehr Energie verbrauchen. Jeder Cent wird umgedreht und daher auch auf die billigeren Geräte zurückgegriffen, die auf ihre Lebensdauer gesehen durch höheren Energieverbrauch teurer sind. Wir fordern eine zweckgebundene Hausstandsförderung, die gezielt energieeffiziente Geräte fördert und deren Anschaffung möglich macht.
  • Die BürgerInnensolarkraftwerke auszubauen:
    • Bürgersolarkraftwerke existieren bereits in Wien und sind dort ein durchschlagender Erfolg, was die Nachfrage betrifft. Ziel ist es, BürgerInnen eine Beteiligung an erneuerbarer Energie zu ermöglichen und diese attraktiv zu vergüten. Am Beispiel von WienEnergie: Ich kaufe um 950 Euro ein Solarpaneel, das von der WienEnergie errichtet und gewartet wird. Die WienEnergie mietet dieses von mir an und zahlt mir dafür im Jahr ca. 21,30 Euro Miete. Nach mindestens fünf Jahren kann ich das Paneel um den Preis von 950 Euro an die WienEnergie verkaufen und aus dem Vertrag aussteigen. Ich habe danach also rund 106,90 Euro verdient – mehr als mit jedem Bankkonto. Dabei habe ich nebenher auch noch alternative Energien gefördert. Die Entwicklung und Förderung dieses Modells wollen wir großflächig auch in Niederösterreich umgesetzt sehen.
  • Die Energiegenossenschaften zu ermöglichen:
    • Energiegenossenschaften sind vertragliche Zusammenschlüsse von BürgerInnen, die auf kommunaler oder regionaler Ebene selbst Energie erzeugen und diese gemeinsam nutzen, beziehungsweise Überschüsse in das bestehende Netz einspeisen und der Allgemeinheit zugänglich machen. Um dabei Tendenzen wie in Deutschland, wo es dieses Modell im Gegensatz zu Österreich bereits gibt, vorzubeugen, soll die erzeugte Energie primär der Selbstversorgung dienen und der Überschuss in das Netz des regionalen Energieunternehmens eingespeist werden. Durch die Auszahlung einer Rendite an die GenossenschafterInnen soll ein Anreiz zur Beteiligung an solchen Genossenschaften geboten werden. Die Entscheidung wo und mit welchen Mitteln diese Energiegenossenschaften möglich werden sollen, bleibt dabei in der Hand der Gesetzgebung.
  • Ein Energiecoaching in den Schulen:
    • Hierbei sollen neben einer breiteren Bewusstseinsbildung für die Wichtigkeit von nachhaltigem Handeln den SchülerInnen auch die Werkzeuge in die Hand gegeben werden, um ökologisch nachhaltiger zu leben.
  • E-Carsharing in den Gemeinden Österreichs
  • Die Ausweitung des Top Jugendtickets für alle unter 26 Jahren auf ganz Österreich
  • Fahrgemeinschaftsplattformen zu fördern
  • Den Öffentlichen Verkehr attraktiveren
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